Barbara Nanning
Der Ankauf dreier autonomer Werke der niederländischen Künstlerin Barbara Nanning für die Glassammlung im Jahre 2009 hatte auch das persönliche Kennenlernen der Künstlerin zur Folge. Die Art und Weise, wie Barbara Nanning in breitgefächerten Werkreihen das Medium Glas versteht, beeindruckte die Stiftung, so dass sie sich entschloss, ihr in einer Einzelausstellung Beachtung und Respekt zu erweisen. Nun ist es soweit: Die Stiftung freut sich sehr, Ihnen in der Ausstellung „Ewiger Frühling – Eternal Spring“ Barbara Nannings brandneue Arbeiten präsentieren zu können.
Barbara Nanning, 1957 in Den Haag geboren, hatte sich nach ihrem Studium an der Amsterdamer Rietveld Akademie zunächst mit außergewöhnlich individuellen Keramikarbeiten einen Namen in der internationalen Kunstszene gemacht. Erst danach wandte sie sich dem Glas zu, und zwar im Rahmen eines Auftrages für das National Glasmuseum und die Königlichen Glaswerke Leerdam. Die Leidenschaft für dieses Material war somit entfacht und die künstlerische Laufbahn ging in eine neue Richtung. Für Barbara Nanning ist die Natur mit ihrer facettenreichen, oft widersprüchlichen Form- und Farbwelt eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration. So sind auch ihre Werke voller Gegensätze, sie vereinen amorphe und rigide Strukturen, Freiheit und Ordnung, handwerkliche Perfektion und den Einsatz unerwarteter Materialien.
Eine wahre Initialzündung, die sie zu ihren neuen Arbeiten anregte, erlebte die Künstlerin 2010 auf ihrer Reise zur Glashochburg Nový Bor in Tschechien, wo sie seit vielen Jahren zusammen mit professionellen Glasbläsern an ihren Projekten arbeitet. Sie machte unterwegs Station im sächsischen Meißen und besuchte dort eine Porzellanausstellung – sofort sprang der Funke über, diese weiße Pracht und Schönheit in Glas umzusetzen. So entstanden in Tschechien nur wenig später Werke von hoher Ästhetik, Frische und haptischem Reiz – allesamt Botschafter des ewigen Frühlings. Barbara Nannings abwechslungsreiches neues Repertoire umfasst sowohl Wand- und Bodeninstallationen, solitäre und Gruppenobjekte, auch humoreske Stücke wie die kleinen, roten Kussmäulchen der Wandarbeit „Kiss Kiss Kiss“ sind darunter.
Fotos von links:
Barbara Nanning, Bernsteinfarbener Seetang, 2011 – Foto AHH
Barbara Nanning, Verre d´eglomise, 2007 – Foto Tom Haartsen
Barbara Nanning, WV 1, 2011 – Foto Horst Kolberg
Barbara Nanning, Meeresschwämme 1-3, 2011 – Foto AHH