Neuerwerbungen 2009

„Mit Glas zu arbeiten lehrt Disziplin, Respekt und Geduld, aber wenn man sich darauf einlässt, erhält man eine Art bunter Botschaft, voller Energie, Liebe, Lebensfreude und Hoffnung“, so beschreibt die Künstlerin Anne Hein ihre Arbeit mit dem Medium Glas – eine Botschaft, die auch beim Betrachten von Glaskunst ihr Ziel erreicht. Anne Hein gehört zu den großartigen jungen Talenten der aktuellen Glasszene. Mit verschiedenen Preisen wurde sie in den letzten Jahren ausgezeichnet, 2007 erhielt sie z.B. den Staatspreis des Landes Rheinland-Pfalz. Ihre Werke bestechen durch eine unglaubliche Zartheit; Schalen, die an fein gesponnenes Gewebe erinnern, obgleich sie – man kann es sich kaum vorstellen – aus einer Art Glasschlamm geschaffen wurden.

Viele innovative Künstler hat die Stiftung im vergangenen Jahr auch auf dem internationalen Parkett getroffen. So lernte man bei einem Besuch der Ausstellung „Connections“ in Prag Arbeiten der Dänin Pipaluk Lake kennen. Sie ist eine ungeheuer kreative Künstlerin, fasziniert von den schier unerschöpflichen Möglichkeiten, die sich durch die Verbindung von Glas, Metall und anderen Elementen ergeben. „Was wäre, wenn…?“ – die Frage ist während des Schaffensprozesses ihre wichtigste Motivation. Mit großer Freude stellte die Stiftung auf ihren Reisen fest: Glas als künstlerisches Medium ruft bei bildenden Künstlern ein wachsendes, intensives Interesse hervor. So verließ die mexikanische Künstlerin Rebeca Huerta Viga sogar ihre Heimat, um im Glaszentrum Prag ihre Arbeit mit Glas unter professionellsten Bedingungen ausüben zu können.

Künstlerische Neuentdeckungen machte die Stiftung übrigens 2009 auch bei den eigenen Ausstellungen im Glasmuseum. Durch ihren freien, erfrischenden Umgang mit Glas begeisterten z.B. die Studenten der Glasabteilung des IKA Mechelen, (Belgien) auch die Besucher – die Schau „Een eigenzinnige weg“ entwickelte sich zum absoluten Publikumsliebling! Die niederländische Künstlerin Winnie Teschmacher, die sich zusammen mit Simsa Cho und Menno Jonker dem Ausstellungsthema Abstraktion widmete, überraschte alle mit der klaren, in sich ruhenden Architektur ihrer Glasobjekte. Daneben konnte die Stiftung auch einige der ungewöhnlichen Gefäße des renommierten Künstlers Franz Xaver Höller erwerben, der über seine Ausstellung „Form-Wandel“ sagte, dass sie ein Meilenstein seiner Künstlerkarriere sei. Diese Schau fasste die Themen seines Lebenswerkes zusammen und öffnete gleichzeitig die Tür zu neuen Arbeiten mit optischem Glas.

Freuen Sie sich auf eine abwechslungsreiche neue Ausstellung mit einem Querschnitt der aktuellen Glaskunstszene und Künstlern, über die man sagen möchte: Stars on the rise!

 

Fotos von links:

Rebeca Huerta Viga, Infinity Spring, 2008 – Foto Horst Kolberg

Pipaluke Lake, Carry away I, 2008 – Foto Horst Kolberg

Anne Hein, Diabolo, 2009 – Foto AHH

František Janak, Capricorn, 2005 – Foto Frantisek Janák