Exotisch, spirituell und gefühlsbetont – es ist eine ganz besondere Ästhetik, die japanische Kunst auszeichnet. Mit unserer neuen Ausstellung tauchen wir tief in diese Welt hinein und stellen aktuelle Positionen vor. Alle Skulpturen, Installationen und Wandbilder aus Glas wurden bereits im vergangenen Jahr im Glasmuseum Frauenau (Bayerischer Wald) präsentiert – wir haben die Chance ergriffen, diese einmalige Ausstellung bei uns im Glasmuseum Lette fortzuführen.
Denn um zeitgenössisches japanisches Glas von einer solchen Exzellenz und Vielfalt zu erleben, musste man lange warten: Die letzte große Ausstellung zu diesem Thema fand 1993 im Kunstmuseum Düsseldorf statt. Seither hat sich in Japans noch junger Glasszene ein grundlegender Wandel vollzogen. Arbeitete man hier anfangs noch unter dem Einfluss europäischer und nordamerikanischer Vorbilder mit dem künstlerischen Medium Glas, so reflektiert die heutige Generation auf ihre eigenen japanischen Wurzeln und Werte.
Diesem ursprünglichen ästhetischen Empfinden Japans nachzuspüren, möchte unsere Ausstellung den Besuchern ermöglichen. Licht und Schatten, Raum und Leere, Stille und Aufmerksamkeit werden in japanischer Kunst und Kultur intuitiv wahrgenommen und bewertet – nicht als gegensätzliche, negativ oder positiv bewertete Pole wie bei uns, sondern als wertfreie, miteinander verbundene Einheiten. Beide Pole gehören zusammen, ergeben erst das Ganze.
Die Ausstellung spannt den Bogen bis nach Europa, denn es werden auch Werke von einigen japanischen Künstlern, die in Europa leben und von europäischen Künstlern, die eine Zeit lang in Japan gelebt und gearbeitet haben, präsentiert. So ist der Blick nach Japan gleich aus mehreren Perspektiven möglich.
Dafür bedanken wir uns herzlich bei allen teilnehmenden Künstlern:
Masami Hirohata (Nürnberg, D), Jin Hongo (Toyama, J), Tsuyoshi Inoue (Tokyo, J), Machiko Ito (Toyama, J), Ai Kigoshi (Tokyo, J), Yoshiaki Kojiro (Takayama, J), Takahito Komure (Akita, J), Runa Kosogawa (Takayama, J), Yoko Miyata (Hiroshima, J), Keiko Mukaide (Edinburgh, GB), Akira Nakagawa (Hokkaido, J), Mica Okuno (Yokohama, J), Shunji Omura (Chibaken, J), Mare Saare (Tallinn, EST), Masahiro Sasaki (Nagoya, J), Lada Semecká (Teplice, CZ), Yoshi Yamauchi (Kevelaer, D), Harumi Yukutake (Tokyo, J)
Vielen Dank – ありがとう
Fotos von links:
Shunji Omura, Blade Man 004, 2014 – Foto SAIKI TAKU
Takahito Komure, Message from the passed, 2015 – Foto Takahito Komure
Yoshiaki Kojiro, Breaking Composition 6, 2016 – Foto Yoshiaki Kojiro
Akira Nakagawa, Wind deviated, 2008 – Foto Akira Nakagawa
Masahiro Sasaki, Tensei #1604, 2016 – Foto Masahiro Sasaki
Keiko Mukaide, Family Tree, 2016 – Foto Keiko Mukaide
Masami Hirohata, Apfel und Birne kann man nicht vergleichen, 2013 – Foto Helge Articus
Mare Saare, Mono no aware, 2017 – Detail 2 – Foto Mare Saare
Oben: Runa Kosogawa, Engraved on Life, 2013 – Foto Kichiro Okamura