Neuerwerbungen 2016
Südafrika, Japan, USA – und vor allem Australien! Aus diesen Ländern und Kontinenten stellten talentierte Künstler im vergangenen Jahr ihre ausgezeichneten Werke in Europa aus. Anlass für die Stiftung, sich auf den Weg zu machen, um die sehenswerten Objekte live zu sehen, in der Hoffnung, die Sammlung mit weiteren vielfältigen Werken zu bereichern.
Es fiel auf, dass vor allem Künstler aus Australien in der europäischen Glasszene vertreten waren, doch schien hier die australische Glasgeschichte zu ihren Wurzeln zu finden. Denn, Initialzündung für die Entwicklung des australischen Glases gab einst der deutsche Künstler Klaus Moje (1936-2016). Er wurde 1982 an die Kunstschule der Nationaluniversität Canberra berufen, um dort ein Studienprogramm für zeitgenössisches Glas aufzubauen. Es gelang ihm sehr bald, das Glas zu einer anerkannten künstlerischen Disziplin in Australien zu machen. Viele seiner einstigen Schüler geben heute der internationalen Glasszene bedeutende Impulse. Ein vielversprechender australischer Newcomer ist Marcel Hoogstad Hay, der mit traditionellen venezianischen Techniken und aufregenden Farbspielen arbeitet. Giles Bettison hat sich in der Kunstwelt längst etabliert. Seine meisterhaft gefertigten Murrini-Gefäße sind ebenfalls eine Reminiszenz an die italienische Glaskunst und ihre Weiterführung in eine heutige Komposition ungewöhnlicher Muster.
Zu Hause in Lette veränderten sich im Laufe des Jahres unsere Außenanlagen – sowohl vor dem Museum als auch vor dem Glasdepot: So bespielen H.-W. Horns imposante Floatglas-Skulptur „Spurensuche, I learn from disaster“ oder Wladimir Rudolfs nahezu schwebende Objekte „Flüchtigkeit des menschlichen Lebens“ die Grünfläche vor dem Glasdepot. Auch Torsten Rötzschs skurrile Installation „Valge“ beweist in der Anlage vor dem Museum, dass Kunst und Natur eine fast magische Verbindung eingehen können.
Wir laden Sie herzlich ein zu neuen Begegnungen mit der grenzenlosen Welt des Glases!
Fotos von links:
Giles Bettison, Billett 09-6, 2009 – Foto AHH
Manuela Castro Martins, Impossible Jar I, 2012 – Foto Jorge Manuel Enes Soares
Yoshiko Okada, Three friends of winter – Bamboo, 2014 – Foto Ester Segarra
Vittoria Parrinello, The perimeter of air, 2014 – Foto Vittoria Parrinello