2025

Gravur on Tour

Gravur on Tour

26.04.2025 - 19.10.2025

Gravur on Tour – ein Titel, der Programm ist!

Denn unter diesem Namen finden in Museen und Glaszentren in ganz Europa seit mittlerweile 13 Jahren Ausstellungen zum Thema Glasgravur statt. Organisiert werden sie in regelmäßigen Abständen vom Glass Engraving Network, kurz GEN genannt. Erklärtes Ziel dieses internationalen Netzwerkes ist es, den Blick auf hervorragende zeitgenössische Gravur-Arbeiten zu lenken, die allesamt belegen, dass die Glasgravur trotz oder wegen ihrer langen Tradition nach wie vor eine lebendige, magische und inspirierende Kunstform ist.

Die Idee, ein Netzwerk für Glasgraveure zu gründen, wurde 2012 im bayerischen Glaszentrum Frauenau geboren. Dort trafen sich damals die Künstler Katharine Coleman, Wilhelm Vernim und Norbert Kalthoff auf einer Veranstaltung. Schnell entwickelte sich eine Diskussion über den Rückgang der Glasgravur als Disziplin an den Schulen und Hochschulen in Europa. Meisterlich graviertes Glas galt zwar von der Antike bis zur Neuzeit als teurer und begehrter Luxus, doch es schien, als neige sich die lange Erfolgsgeschichte gegen Ende des 20. Jahrhunderts ihrem Ende entgegen. Um diese trübe Zukunftsperspektive zu verhindern, beschlossen die drei kurzerhand, eine Organisation zu gründen, die der Welt zeigt, dass sich die Traditionen der Glasgravur längst mit einer modernen künstlerischen Praxis verbunden haben.

Als offenes, virtuelles Netzwerk führt das GEN seither Kunstschaffende zusammen, die der Glasgravur frischen Schwung und einen neuen Kontext in der zeitgenössischen Glaskunst geben möchten. Dank des Ausstellungsprogramms, Workshops und Meetings fördert GEN einen intensiven künstlerischen und technischen Austausch und trägt dazu bei, die Techniken von Gravur, Schliff und anderen Glasveredelungen weiterzuentwickeln. Das enorme Gestaltungspotential, das die traditionellen Kaltbearbeitungstechniken der zeitgenössischen Kunst bieten, soll so in den Mittelpunkt rücken.

Dass dies gelingt, zeigt auch die aktuelle Ausstellung im Glasmuseum Lette. Für uns ist es eine Ehre, Ausrichter dieses europaweiten Ausstellungsprojektes zu sein. Denn es wird spannend: Rund 40 Künstler und Künstlerinnen aus 10 Ländern zeigen ihre individuelle Formensprache in einer großen Bandbreite von künstlerischen Konzepten und Positionen. Die meisten Arbeiten sind nicht älter als zwei Jahre, viele wurden sogar eigens für diese Ausstellung geschaffen. Eines ist sicher, die Glasgravur steht nicht still, sie ist in Bewegung, auf Tour!

Künstler: Sacha Brienesse, Effie Burns, Pavlina Cambalova, Katharine Coleman, Jakobine von Dömming, Mélanie Faucher, Ainsley Francis, Angelika Geyermann, Sandrine Isambert, Martine Knoppert, Susanne Koskimäki, Gabriele Küstner, Bernd Lichtenstein, Ursula Merker, Jenny Mulligan, Wolfgang Mussgenug, Henriikka Pöllänen, Wilma van Rees, Kimmo Reinikkaa, Josef Reitberger, Andreas Rieder, Rini Ronckers, Patrick Roth, Mare Saare, Elina Salonen, Tiina Sarapu, Jan Schindler, Christian Schmidt, Freia Schulze, Heikko Schulze Höing, Eili Soon, Ioana Stelea, Nancy Sutcliffe, Michaela Swade,  Kyoko Takeuchi, Tanja T., Wilhelm Vernim, Samuel Weisenborn, Anne Wenzel               

BILDNACHWEIS:

Foto oben: Katharine Coleman, Green Ginkgo Bowls, 2024 – Foto Katharine Coleman

Fotos von links:

Patrick Roth, 30.07. – t.d.I.d., 2025 – Foto Patrick Roth

Susanne Koskimäki, Cloud study 2, 2022 – Foto Susanne Koskimäki

Elina Salonen, Nordenskiöldbreen II, 2024-2025 – Foto Elina Salonen

Jakobine von Dömming, Hasenhochzeit, 2025 – Foto Jakobine von Dömming

Effie Burns, Two Butterflies, 2025 – Foto Effie Burns

Nancy Sutcliffe, Impossible knots, 2025 – Foto Nancy Sutcliffe

Gabriele Küstner, Glasmosaik-Teller (Ikat-Serie 11.H.2023), 2023 – Foto Gabriele Küstner

Sandrine Isambert, Microvie, 2024 – Foto  Pedro Granero

Wilma van Rees, Women matter, 2022 – Foto Wilma van Rees

Anne Wenzel, 50 Jahre Delfter Stuben -1984, 2025 – Foto Julius Demant

Heikko Schulze Höing, Himmel, Arsch und Zwirn, 2025 – Foto Heikko Schulze Höing

Jan Schindler, Teeth, 2024 – Foto Šimon Pikous