Nabo Gaß

Nabo Gaß, Das Kleid, das sie nie wieder trug, 2010 - Foto Nabo Gass
Schicht für Schicht = Geschichten

Nabo Gaß

21.04.2012 - 01.07.2012

Der Künstler Nabo Gaß ist ein Erzähler – seine Geschichten gibt er preis in Bildern aus Glas. Ihn inspirieren eigene Erlebnisse und Begegnungen mit Menschen, aber auch erschütternde Nachrichten und Widersprüchlichkeiten unserer komplexen Welt.

Die Transparenz des Glases offeriert ihm konkurrenzlos, seine Geschichten, Schicht für Schicht zu erzählen. Er nimmt gemahlenes Glas, teigt es mit Leim an und malt mit Pinsel oder Spatel seine Bildmotive auf ein Trägerglas. Es entsteht eine mehrdeutige, facettenreiche Überlappung der verschiedenen Bildebenen – ähnlich dem Wechselspiel unserer Gedanken und Wahrnehmungen, die sich, losgelöst von zeitlichen Abfolgen, unentwegt überlagern.

Nabo Gaß, 1954 in Ebingen (Baden-Württemberg) geboren, lebt und arbeitet in Wiesbaden. Nach einer klassischen Ausbildung zum Glasmaler studierte er in den siebziger Jahren an der Wiesbadener Freien Kunstschule und an der Hochschule der Künste in Berlin. Um seine Ideen in Glas umsetzen zu können, entwickelte er neue Techniken der Glasgestaltung: 1989 eine fotogenaue Sandstrahltechnik, 1994 das Malen mit Farbglasmehl. Neben seinen freien Arbeiten befasst sich Nabo Gaß mit der architekturbezogenen Glasgestaltung von öffentlichen und privaten Bauten. Für seine Säulen an der Via Publica in Wiesbaden wurde er 1999 vom Corning Museum of Glass (USA) ausgezeichnet. Vor mehr als 10 Jahren begann er Photovoltaik künstlerisch in die Architektur zu integrieren und erhielt dafür 2000 den Innovationspreis der glasstec Düsseldorf. 2010 kam der Durchbruch, er erhielt den Auftrag für die Ernstings Bau & Grund dem neuen Hochregallager in Lette eine Fassade aus Solarmodulen zu geben.

Die Stiftung nahm dies zum Anlass, Nabo Gaß’ breites Repertoire und seinen virtuosen Umgang mit dem Medium Glas in einer Ausstellung zu präsentieren. Dabei ist er der Stiftung schon lange vertraut, 2006 erwarb sie drei Arbeiten aus seiner Werkreihe „Short moments“. In seiner aktuellen Ausstellung nimmt Nabo Gaß die Herausforderung an, sein Werk in einen lebendigen Dialog mit der Stiftungssammlung zu setzen.

Wir laden Sie ein zu dieser spannenden Vernetzung von Kunstwerken und Geschichten!

 

Fotos von links:

Nabo Gaß, Das Kleid, das sie nie wieder trug, 2010 – Foto Nabo Gass

Nabo Gaß, Short moments, 2006 – Foto Horst Kolberg

Nabo Gaß, Balance 1, 2010 – Foto Nabo Gass

Nabo Gaß, Maria-Maria, 2008 – Foto Frank Widmann

 

Nabo Gaß, Das Kleid, das sie nie wieder trug, 2010 - Foto Nabo GassNabo Gaß, Balance 1, 2010 - Foto Nabo GassNabo Gaß, Maria-Maria, 2008 - Foto Frank Widmann