Sommerausstellung

„Immer an der Wand lang“ könnte der Besucher über diese Sommerausstellung denken, die vollständig aus dem Stiftungsbesitz bestückt wird. Denn das Glasmuseum wendet sich in diesem Sommer den Wandobjekten der Sammlung zu.

Eindrucksvoll ist die unterschiedliche Herangehensweise der  Künstler. Bei den Werken des Japaners Jassu Kaneko steht eher
eine asketische Form- und Materialsprache im Vordergrund.  Materialien wie Ton und Porzellan werden mit Glas gleichsam
übergossen und fixieren den Moment der Erstarrung.

Die ebenfalls mit anderen Materialien kombinierten Glasobjekte von Caroline Prisse laden zum Spiel mit unseren Sehgewohnheiten
ein. So wächst zum Beispiel aus einer Säge oder Gartenschere ein Glaszweig oder riesige Metallschlüssel sind mit Glaszähnen
bestückt. Die formgeblasenen, frei hängenden Gefäße von Katrin Maurer erfordern ein genaueres Hinsehen, will man die auf ihnen
eingravierten Texte entziffern. Das gilt auch für ausgestellte Glasbilder, die nicht der klassischen Hinterglasmalerei entsprechen.
Hier sind Zeichnungen zu sehen, die mittels davor gesetzter Glasstäbe eine überraschende Dreidimensionalität erfahren.

So erschließt sich manches nicht auf den ersten Blick, erst ein Nähertreten oder ein Standortwechsel führen zur Antwort.

 

Fotos von links:

Caroline Prisse, o.T., 2002 – Foto Ron Zijlstra

Jassu Kaneko, o.T., 1998 – Foto Ron Zijlstra

Ellen Urselmann, Trophy, 2002 – Foto Ron Zijlstra

Kathrin Maurer, Poetic explorsions, 2003 – Foto Ron Zijlstra