Dänisches Design ist eine Marke, die weltweit einen hervorragenden Ruf genießt. Ob in der Architektur und Industriefertigung, ob im Handwerk oder im Kunstgewerbe bis in die Kunst hinein, ohne Design geht nichts mehr in Dänemark. Vielfalt, Offenheit und frische Farben kennzeichnen dieses Land aus großen und kleinen Inseln, edel, formvollendet und zeitlos zeigt sich seine Kunst – besonders die aus Glas. Denn seine Tradition in der Glasverarbeitung ist lang und berühmt, so konnte sich neben den touristischen Pfaden der kleinen Glasbläsereien eine qualitätvolle und originelle Glasszene entwickeln. Unvoreingenommen mischen sich hier Design und freie Kunst zu einem Kaleidoskop schöpferischer Entfaltungsmöglichkeiten.
Auf ihrer Reise durch die dänische „Glas-Landschaft“ lernte die Stiftung geballte Kraft dänischen Potentials kennen. Und sie betritt Neuland: Sechs Künstler mit sechs verschiedenen Positionen zu diesem Werkstoff repräsentieren einen Querschnitt des aktuellen Dänischen Glases:
Lene Bødker, Trine Drivsholm, Micha Karlslund, Pipaluk Lake, Tobias Møhl und Steffen Tast sind ambitionierte Künstler von internationalem Ruf. In den 1990er Jahren schafften sie ihren künstlerischen Durchbruch und errangen zahlreiche nationale wie internationale Preise.
Lene Bødker entwickelt ihre monochromen Skulpturen aus geometrischen Formen, deren Umrisse meist geschlossen sind und vor allem in der Oberflächenbearbeitung räumliche Tiefe wie Plastizität erfahren. Trine Drivsholms künstlerischer Ausgangspunkt ist die Gebrauchsform des Glases. Seine Funktionalität verfremdet sie allerdings im Kontext skulpturaler Kombinationen. Micha Karlslunds bizarre Objekte sind inspiriert vom Mikrokosmos der Zellen. Sie ermöglichen einen Blick auf die sonst verborgene unglaubliche Vielfalt und Tiefe des Lebens. Innovativ experimentiert Pipaluk Lake mit den Möglichkeiten des Glases beim Schmelzprozess, auch in Verbindung mit Metall: Ihre Glasskulpturen sind Momentaufnahmen dieser Transformation. Tobias Møhl ist Designer par excellence – mit Hilfe modernster venezianischer Techniken entwirft er minimalistisches dänisches Design aus organischen und sehr sinnlichen Formen. Steffen Tast, ein Meister des Details, schafft mit großer Präzision hängende Rauminstallationen und Objekte aus zahlreichen gleichförmigen und gleichgroßen Floatgläsern, Fiberglas und Metall. Seine Themen entlehnt er aus der Natur.
Fotos von links:
Tobias Møhl, Glassweaver Vessel, 2011 – Foto AHH
Lene Bødker, Cylinder, 2007 – Foto Horst Kolberg
Micha Karlslund, Cells, 2003 – Foto AHH
Pipaluk Lake, Reticulate, 2009 – Foto Jesper Palm
Trine Drivsholm, Green Vessel, 2011 – Foto Horst Kolberg
Steffen Tast, Screw-screw, 2011 – Foto AHH