Glas als Reiseziel – mit unserer neuen Ausstellung möchten wir Sie auf eine Entdeckungsreise durch die facettenreiche Welt des Glases mitnehmen.
Dazu haben wir Glas aus fünf ganz unterschiedlichen Sammlungen zusammengetragen. Es sind repräsentative Arbeiten, die das Medium Glas von seiner Historie bis in die Gegenwart, von seiner Zweckmäßigkeit bis hin zur freien Kunst, vom Hohlglas bis zum Flachglas zeigen. Für diese umfassende Ausstellung hat die Stiftung etablierte und renommierte Museen eingeladen, ihre unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkte, die nicht zuletzt durch ihre typische Geschichte geprägt wurden, vorzustellen. Jedes Museum wirft ein ganz eigenes Schlaglicht auf das Material.
Das LWL-Industriemuseum / Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur – Glashütte Gernheim in Petershagen befindet sich in den historischen Gebäuden einer früheren Glashütte.
Neben einer musealen Präsentation der Glasherstellung des 19. und 20. Jh. unterstützt das Museum Künstler,im erhaltenen Glashüttenofen eigene Werke selbst herzustellen. Das Glasmuseum Immenhausen befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Glashütte Richard Süßmuths, der anspruchsvolles Kunst- und Gebrauchsglas, u.a. die berühmte AE-Serie mit filigranem Strahlenschliff, entwickelte. Das Museum beschäftigt sich mit der regionalen historischen Glastradition bis hin zur modernen internationalen Studioglaskunst. Das Deutsche Glasmalerei-Museum Linnich ist ein landesweit einzigartiges Museum für Flachglasmalerei, das der nationalen und internationalen Glasmalerei ein Forum bietet. Linnich wurde zum Standort des Museums, da hier seit 1857 die älteste deutsche noch tätige Glasmalereiwerkstatt Oidtmann beheimatet ist. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster beherbergt in seinem Sammlungsbestand zur Landesgeschichte auch historisches Glas aus Westfalen. Das Glasmuseum Rheinbach mit Sammlung Mülstroh zeigt in seiner Dauerausstellung wertvolle Gläser vom Barock bis zum zeitgenössischen Studioglas und gibt einen Überblick über die Kunst böhmischer Glasherstellung und -veredelung. Zur Glasstadt mit Staatlicher Glasfachschule wurde Rheinbach übrigens durch die Ansiedlung sudetendeutscher Glasveredler nach dem Zweiten Weltkrieg.
Inspiration zu unserer neuen Ausstellung gab uns die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Glas Museen, ein Kooperationsprojekt von Glasmuseen und Sammlungen aus NRW. Das Netzwerk Glas Museen will Neugier und Interesse wecken und zum Staunen über die unbegrenzten kreativen Möglichkeiten des Materials Glas bringen.
Fotos von links:
Karin Hubert, Gluckerflaschen, 2013 – Leihgabe LWL-Industriemuseum Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur – Glashütte Gernheim – Foto Martin Holtappels
Richard Süßmuth, Serie AE 364 mit Strahlenschliff, 1954, Leihgabe Glasmuseum Immenhausen – Foto Christian Ruhlig
Renate Groß, Beziehungskiste Wassermond, 1995, Leihgabe Glasmuseum Rheinbach – Foto Siegmut Seeger
Anton Wendling, Sternrose, 1957, Leihgabe Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich – Foto Stefan Johnen