Glas aus Belgien

Belgisches Glas überzeugt heute mit einer lebendigen Frische, Offenheit und Vielfalt. Dabei ist Belgiens Glasszene noch recht jung. Pionierarbeit auf höchstem Niveau hat hier die Glasabteilung des Instituut voor Kunst en Ambacht im belgischen Mechelen, kurz IKA, geleistet. Denn vor ihrer Gründung im Jahr 1985 gab es in Belgien keine hochentwickelte Glasgeschichte, keine Tradition in der Glasausbildung, in der freien Glaskunst und in der Studioglasbewegung.

„Dieses Institut bot mir die Gelegenheit, die Substanz des Glases zu entdecken, die Sprache des Glases zu verstehen, das Material Glas zu erforschen“, so beschreibt die Künstlerin Marre Geesink die besondere Bedeutung des Instituut voor Kunst en Ambacht Mechelen. Das künstlerische Potential eines jeden Studenten zu fördern steht im Zentrum der Lehre am IKA. Kandidaten aus verschiedenen Ländern, unter ihnen auch bereits ausgebildete Künstler, zieht es nach Mechelen. Eine innovative, inspirierende Atmosphäre ist so entstanden, in der sich Ideen, Hintergründe und Arbeitsweisen mischen und gegenseitig befruchten.

Auf der technisch-handwerklichen Ebene vermittelt das IKA eine ungewöhnlich fundierte Ausbildung. Gelehrt werden alle wesentlichen Disziplinen im Heißglasbereich (Blasen, Gießen, Fusing, Pâte de Verre) und in der Kaltbearbeitung (Gravur, Schleifen, Polieren). Frei und selbstbewusst gehen die Lehrenden und Lernenden am IKA mit dem künstlerischen Medium Glas um. Niemand ist festgefahren – weder in klassischen handwerklichen Traditionen noch in künstlerischen Experimenten. Und so verwundert es auch nicht, dass sich ein typischer „IKA-Stil“ bis heute nicht entwickelt hat.

In unserer neuen Ausstellung präsentieren 14 Studenten und Absolventen der Glasabteilung des IKA Mechelen ihre Arbeiten. Begleitet werden sie von Sandra De Clerck, die seit 2002 die Glasabteilung leitet, und dem Dozenten Jeroen Heerwegh. Die Studierenden in Mechelen stehen der anspruchsvollen künstlerischen Aufgabe gegenüber, das empfindliche Gleichgewicht zwischen Ästhetik, Ausdruck und Technik selbst zu finden und zu definieren. Wie außerordentlich gut sie diesen Balanceakt beherrschen, belegen ihre eigenwilligen, poetischen, z.T. auch gesellschaftskritischen Installationen, Skulpturen und Objekte.

Begrüßen Sie mit uns:

Ans Bakker, Thérèse Bouwens- van Herwaarden, Chris De Bock, Marre Geesink, Krista Israel, Anne Notebaert, Wilma van Rees, Rini Ronckers, Myriam Thomas, Ingrid Vandekelder, Ton Van Looijen, Ireen Van Praet, Nataliya Vladychko, Tinne Vroonen.

Van harte welkom!

 

Fotos von links:

Nataliya Vladychko, Sleep well, 2016 – Foto Steven van Kooijk

Ans Bakker, Ode to the Oosterschelde, 2015 – Foto Johan Kole

Tinne Vroonen, I do, 2017 – Foto Tinne Vroonen

Krista Israel, Crowding, 2017 – Foto Krista Israel