Tschechische Glasfachschulen

In der Glasgalerie Hittfeld bei Hamburg wurden im Jahr 2000 Arbeiten von Studenten tschechischer Glasfachschulen präsentiert. Die hervorragende Qualität der Objekte war so überzeugend, dass daraus die Idee zu einer eigenen Ausstellung im Glasmuseum entstanden ist.

In Kooperation mit der Galeristin der Glasgalerie Hittfeld, Eliška Stölting, organisiert das Glasmuseum eine Ausstellung mit Arbeiten von Studenten und Lehrern der tschechischen Glasfachschulen in Zelezný Brod, Kamenický Šenov und Nový Bor. Diese Schulen wurden Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Zu der Zeit begannen die Kunden, höhere Ansprüche an die Qualität der Glasprodukte zu stellen. Um konkurrenzfähig zu bleiben, hatte die Glasindustrie die Notwendigkeit der kontinuierlichen Anpassung an veränderte Lebensgewohnheiten und den Geschmack der Verbraucher erkannt. Zunächst orientierten sich die Schulen an den speziellen Erwartungen der Industrie und bildeten geschickte Schleifer, Graveure und Glasmaler aus, die nach ihrem Abschluss in die industrielle Fertigung übernommen wurden.

Durch den Einfluss der veränderten Anforderungen der Glasindustrie wurde gleichzeitig eine bemerkenswerte und intensive Entwicklung angestoßen. Es war offensichtlich, dass ein Zuwachs sowohl an technischen Kenntnissen als auch an künstlerischen Fähigkeiten immer wichtiger wurde. So werden heute an den Glasfachschulen neben der Ausbildung von Spezialisten für die Glasindustrie auch besonders talentierten Schüler für das Studium an einer Kunstakademie vorbereitet. Da jede Schule ganz spezifische Fachkenntnisse auf unterschiedlichen Gebieten der Glastechniken besitzt, zeigt diese Ausstellung eine breite Vielfalt von interessanten Arbeiten.

 

Objektbeschreibungen von links:

Jiri Sin, o.T., 2002 – Foto Ron Zijlstra

Lenka Bubnova, o.T., 1999 – Foto Ron Zijlstra

Anna Polanska, Motorrad I + III, 2000 – Foto Ron Zijlstra

Petr Mens, Comedia dell Arte, 2000 – Foto Foto Ron Zijlstra